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Gefäßchirurgie: Erkrankungen

Aneurysma

Als Aneurysma bezeichnet man eine permanente umschriebene spindel- oder sackförmige Erweiterung des Querschnitts von Blutgefäßen / Arterien ( arterielle Aussackung ). Es sind alle Wandschichten betroffen. Häufige Lokalisation: Bauchaorta, aber auch  Kniekehlenarterie. Die Ursache ist zu 80% die Arteriosklerose.

Bauchaortenaneurysma (BAA)

Aneurysma der Bauchschlagader. Meist über Jahre symptomlos. Ab einem Durchmesser von 5 cm behandlungswürdig, da ab diesem Durchmesser die Gefahr der Ruptur (Wandeinriss) steigt. Allen Männern und Frauen ab dem 65. Lebensjahr wird eine Routineuntersuchung der Bauchschlagader empfohlen, um ein Aneurysma rechtzeitig zu erkennen.

Arteriosklerose (Arterienverkalkung)

Ablagerungen in den Arterien (Blutfette, Thromben, Bindegewebe und Calciumphosphat) Je nach Ausmaß kann dies bis zum kompletten Verschluss eines Gefäßes führen. Die Arteriosklerose ist eine Erkrankung des Arteriensystems, entwickelt sich langsam, und bleibt oft über Jahrzehnte symptomlos.

Carotisstenose

Als Carotisstenose bezeichnet man eine Verengung der hirnversorgenden Gefäße (Halsschlagadern).

Ursache ist zu 90% die Arteriosklerose. Höhergradige Stenosen können Ursache für einen Schlaganfall sein. Eine operative Therapie wird bei allen symptomatischen Stenosen und ab einem Stenosegrad von 70% empfohlen. Eine Carotisstenose lässt sich problemlos durch Ultraschall (Duplexsonographie) diagnostizieren.

Schaufensterkrankheit

Auch Synonym als Claudicatio intermittens, periphere Arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) bezeichnet.

Hierbei handelt es sich um Durchblutungsstörungen der Arme oder Beine. Ursache ist entweder eine Stenose ( Enge ) der Gefäße oder schon ein kompletter Verschluss einer oder mehrerer Arterien. Das Blut kann nicht mehr schnell genug in die Gewebe transportiert werden, was zu einem Sauerstoffmangel insbesondere in der Muskulatur der Beine führt. Dies verspürt der Betroffene bei Belastung als krampfartigen oder stechenden Schmerz in der Wade oder auch Oberschenkel, der beim Stehenbleiben nachlässt. Im Anfangsstadium treten diese Beschwerden erst bei längerem und schnellerem Gehen oder Treppensteigen auf. Später kann es auch zu Ruheschmerzen kommen, die eine kritische Durchblutungssituation signalisieren: Das Bein ist gefährdet!

Thrombose/Lungenembolie

Bei einer Thrombose handelt es sich um die Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) in einem Blutgefäß, wobei hier meist die tiefen Venen betroffen sind (Phlebothrombose ). Zu 90% sind die Becken und Beinvenen betroffen, viel seltener die Armvenen.

Die tiefe Venenthrombose (TVT) betrifft die tiefen Venen die direkt zum Herzen führen. Sind die oberflächlichen Venen betroffen spricht man von einer Thrombophlebitis. Hier sind in den meisten Fällen Krampfadern die Ursache. Aus den oberflächlichen Venen können aber auch Thrombosen in das tiefe Venensystem wandern und so zu einer TVT werden.

Die gefährlichste Komplikation der TVT ist die Lungenembolie, bei der Anteile des Thrombus in die Lungengefäße abgeschwemmt werden und diese verstopfen.

Die Symptome einer Thrombose sind abhängig von der Ausprägung, Lage und Größe des Thrombus. Es kann zu unterschiedlichen Symptomen kommen, wie z.B.:

Schwellung des Unterschenkels oder des gesamten Beines manchmal mit livider Verfärbung; Spannungsschmerzen im Bein, die durch Hochlagerung gelindert werden; Sichtbare Venen (Umgehungskreislauf); glänzende gespannte Haut; Wadendruckschmerz.

Bei einer Lungenembolie kommt es plötzlich zu einem Luftnotgefühl, das manchmal aber auch nur neu bei Belastung auftritt.

Jeder Verdacht auf eine Thrombose sollte ärztlich untersucht werden. Es erfolgt nach der ausführlichen Risikoeinschätzung eine spezielle Ultraschalluntersuchung ( Duplex-Sonographie ). Eine Blutuntersuchung kann ggf. auch Hinweise auf das Vorliegen einer TVT geben ( D-Dimer ). Bei V.a. Lungenembolie erfolgt zumeist eine Computertomographie und ein Herzultraschall.

Die Therapie der Thrombose kann meist ambulant erfolgen. Bereits nach Diagnosestellung wird mit der Antikoagulanztherapie begonnen ( Blutverdünnung ). Es gibt verschiedene Möglichkeiten dieser medikamentösen Therapie. Art, Umfang und Dauer der Therapie ist von verschiedenen Faktoren abhängig und wird individuell entschieden. Der Betroffene erhält zudem je nach Ausdehnung einen Unter- oder Oberschenkelkompressionsstrumpf.

Thrombophlebitis / Phlebitis (oberflächliche Venenentzündung)

Von einer Thrombophlebitis spricht man, wenn oberflächliche Venen sich entzünden und sich im entzündeten Bereich kleine Blutgerinnsel bilden. Dies ist meist als schmerzhafter Knoten oder Strang zu sehen oder zu tasten. Selten können diese Thromben auch z. B. über die Perforansvenen in die tiefen Venen wandern. Ist die Stammvene betroffen kann auch hier bei fortschreitender Thrombosierung das Gerinnsel im Bereich der Leiste in die tiefe Vene reichen. Hier besteht dann auch dringlicher Handlungsbedarf. Ansonsten wird die oberflächliche Venenentzündung konservativ behandelt mit lokaler Kühlung, Kompressionsbehandlung und Einnahme von sogenannten Antiphlogistika ( Entzündungshemmer ). Zusätzlich werden für einige Zeit „Antithrombosespritzen“ verordnet. In der Regel heilt eine Thrombophlebitis folgenlos ab.

Krampfadern/Varizen/Varikosis

Das primäre Krampfaderleiden ist eine genetisch bedingte Bindegewebe – und Venenwandschwäche der oberflächlichen Venen.  Durch die Venenwandschwäche erweitern sich die Venen, sodass die Venenklappen nicht mehr richtig schließen und das Blut nach unten in die Beine sackt. Dies führt zu einem erhöhten Gewebedruck mit Schwellungen der Füße und Unterschenkel ( Ödeme ). Mit zunehmender Dauer  werden immer mehr Klappen undicht und die Venen leiern immer weiter aus.

Von einer sekundären Varikose spricht man wenn sich z.B. aufgrund einer tiefen Venenthrombose Umgehungskreisläufe über das oberflächliche Venensystem bilden.

Es gibt unterschiedliche Ausprägungen der Varikose: Besenreiser sind kleinste Hautästchen die verödet werden können. Die Seitenastvarikosis kann zum Teil verödet oder über Miniinzisionen ( kleinste Hautschnitte) entfernt werden. Die Stammvarikosis betrifft die oberflächlichen Hauptstämme ( Vena saphena magna und parva). Hier gibt es unterschiedliche Verfahren die krankhafte Stammvene auszuschalten: 1. Das klassische Strippingverfahren, bei der die Vene unter der Haut gezogen wird. 2. Endovenöse Radiofrequenz- oder Lasertherapie bei der die Vene thermisch verödet wird.

Voraussetzung für diese Therapieverfahren ist der Nachweis einer einwandfreien Durchgängigkeit der tiefen Venen.

Morbus Raynaud/Raynaud-Syndrom (Weißfingerkrankheit)

Anfallsweise auftretende Gefäßverengungen (Vasospasmen) meist an den Fingern seltener auch an den Zehen. Hierdurch wird die Durchblutung des Gewebes stark verringert wodurch die Finger blass, später blau und kalt werden. Zum Ende der Attacke kommt es zu einer Hautrötung. Dies wird als Trikolore-Phänomen bezeichnet. Die Patienten (häufig jüngere Frauen) verspüren dann Missempfindungen, Taubheitsgefühl oder Schmerzen. Auslösende Faktoren sind Kälte aber auch psychische Belastungen.

In der Regel handelt es sich um ein unangenehmes, aber harmloses Phänomen. Hält der Gefäßspasmus aber zu lange an, kann das Gewebe absterben, es kommt zu Nekrosen.

Therapeutisch sollten die Betroffenen Kälte vermeiden, in Bewegung bleiben und durchblutungsfördernde Massagen durchführen. Handgelenkpulswärmer haben sich im Winter bewährt. Auch kalt-warme Wechselduschen trainieren die Gefäße. Eine medikamentöse Therapie ist selten nötig.